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Weinbetrug in Frankreich

Frankreich: Ermittler decken Etikettenschwindel mit spanischem Billigwein auf

Frankreich: Ermittler decken Etikettenschwindel mit spanischem Billigwein auf

Zehn Millionen Flaschen Rosé aus Spanien sind in Frankreich als heimisches Produkt verkauft worden. Gegen die Betrüger wurden zum Teil Haftstrafen verhängt.
In Frankreich sind Millionen Liter spanischen Roséweins illegaler Weise als Französisch verkauft worden. Das ergab eine Untersuchung der Pariser Wettbewerbs- und Anti-Betrugs-Behörde DGCCRF. Es sei Betrug bei vier Großhändlern festgestellt worden, sagte Behördenvertreter Alexandre Chevallier der Zeitung "Le Parisien". Die Fälle beträfen mehr als sieben Millionen Liter Wein - rund zehn Millionen Flaschen. Auf den Etiketten stand der Behörde zufolge "Produziert in Frankreich" oder "Abgefüllt in Frankreich". Nur im Kleingedruckten auf der Flaschenrückseite sei von "Wein aus Spanien" oder "Wein aus der Europäischen Union" die Rede gewesen.

Insgesamt wurden so in den Jahren 2016 und 2017 mehr als 70.000 Hektoliter spanischer Billigwein nachträglich geadelt. Die Betrugsermittler kontrollierten nicht nur Importeure, sondern auch Weinhändler bis hin zu Bars, Hotels und Restaurants. Gegen Verantwortliche seien Geldbußen und teils sogar Haftstrafen verhängt worden, hieß es. Ein überprüftes Geschäft nahm allein 16.700 Flaschen aus den Regalen, bei denen die Herkunft nicht klar angegeben gewesen sei.

Laut "Le Parisien" lohnt es sich, spanischen Wein als französischen Wein auszugeben, weil dieser deutlich teurer gehandelt werde. Den Schaden hätten nicht nur die Verbraucher, sondern auch französische Landwirte gehabt, sagte der Generalsekretär der Agrargewerkschaft FNSEA, Jérôme Despey. Für spanischen Wein hätten die Produzenten im Jahr 2016 nur rund 35 Cent pro Liter erhalten, für französischen aber mit 85 Cent pro Liter mehr als das Doppelte.

Hintergrund des Verfahrens ist auch, dass französische Weinerzeuger im unteren Preissegment seit 2015 starke Konkurrenz aus Spanien haben. Dies hatte vor allem in Südfrankreich mehrfach zu Protesten geführt. Die Behörde des Wirtschaftsministeriums hatte nach Hinweisen in den vergangenen beiden Jahren Hunderte Kontrollen bei Herstellern, Importeuren und im Handel vorgenommen.

Laut einer DGCCRF-Sprecherin waren von den festgestellten Unregelmäßigkeiten neben Rosé auch Weiß- und Rotweine betroffen.

 

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